Technische Hilfe gegen Cyberstalking
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Ich werde von einer (unbekannten) Person gestalkt

Auf dieser Webseite geht es um technische Aspekte von Cyberstalking. Für psychologische Unterstützung findest Du Unterstützung bei spezialisierten Beratungsstellen. Bei akuter körperlicher Bedrohung wende Dich bitte an die Polizei.

Abgrenzung: wird jemand nicht von einem*r (Ex-)Partner*in gestalkt, sondern von einer fremden oder zumindest nicht im Haushalt befindlichen Person, müssen andere Maßnahmen getroffen werden als bei einem*r (Ex-)Partner*in.

Grundlegende Überlegung: will der*die Betroffene*r in erster Linie nur "endlich wieder Ruhe" haben oder sollen die Taten irgendwann zur Anzeige kommen? Im letzten Fall müssen Beweise gesichert werden. Bei der Entscheidung kann eine Beratungsstelle helfen.

1.) Unerwünschte E-Mails

Bei allen Mailanbietern kann man Filterregeln konfigurieren. Diese dienen dazu, z.B. Mails von bestimmten Absender*innen in bestimmte Ordner vorzusortieren (empfohlen für die Übersichtlichkeit!). Sie können aber auch angewandt werden, um Mails von bestimmten Absender*innen sofort zu löschen.

Auch wenn an dieser Stelle nicht alle Mailanbieter verlinkt sind, ist der Vorgang immer der gleiche: man gibt ein Suchmuster vor, also eine Mailadresse oder Teile davon und definiert eine Aktion, in dem Fall also wegsortieren oder löschen. Manchmal findet man statt löschen auch den Begriff "in den Mülleimer verschieben".

Bitte beachte: zur Beweissicherung kann es manchmal nützlicher sein, Mails nur in einen Unterordner zu verschieben, statt sie direkt zu löschen.

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2.) Unerwünschte Anrufe oder SMS von einer bestimmten Nummer

Auf dem Smartphone kann man recht einfach eingehende Rufnummern sperren:

Am Festnetzanschluss geht dies über den DSL-Router:

Es gibt nur noch wenige analoge Telefonanschlüsse ohne DSL. Die Telekom bietet eine Anleitung, wie dort Nummern zu sperren sind:

Wenn dies alles nicht hilft und der*die Anrufer*in immer wieder von neuen, wechselnden Nummern anruft, kann man bei jedem Mobilfunkprovider eine neue Nummer beantragen. Dies geht in der Regel innerhalb weniger Tage, kostet aber unterschiedliche Gebühren.

Achtung: Vor einer Änderung der Nummer am Smartphone muss dringend der Whatsapp gelöscht und sodann die App deinstalliert werden, da diese App die neue Nummer sogleich jedem Kontakt mitteilt. Genau dies soll aber vermieden werden, damit auch Dritte die neue Nummer nicht weitergeben können. Die neue Nummer nur sehr zielgerichtet an vertrauenswürdige Personen weitergeben (zumindest im ersten Schritt).

Auch am Festnetz kann eine neue Nummer beim Anbieter beauftragt werden. Achtet darauf anzugeben, dass Ihr in keinem Telefonbuch erscheinen wollt.


3.) Ich erhalte in Social Media Plattformen unerwünschte (Hass-)Kommentare, wie kann ich Nutzer*innen blockieren?

Es gibt in allen Social Media Plattformen Mechanismen, um andere Nutzer*innen zu blockieren bzw. zu ignorieren:


4.) Was wissen Suchmaschinen über mich? Was kann ich dagegen tun?

Gib Deinen Namen, evtl. auch Deinen Wohnort in eine Suchmaschinen ein. Es gibt viele verschiedene:

Aus Suchmaschinenergebnissen gelöscht zu werden ist leider nicht einfach, auch wenn es ein "Recht auf Vergessen werden" gibt. Siehe auch hierzu die Erläuterungen in der Wikipedia:

bzw. die Verankerung in der DSGVO:

Nimm Kontakt zu den Suchmaschinen oder Webseitenbetreibern auf, die Daten über Dich gespeichert haben und erfrage, wie Deine Daten gelöscht werden können.

Findest Du aber veraltete oder unnötige Informationen über Dich auf deutschen Webseiten, kannst Du den*die Datenschutzbeauftragte*n der Webseite/des Unternehmens anschreiben und um Abhilfe bitten. Bei internationalen Webseiten ist dies schwieriger, aber immer einen Versuch wert.


5.) Wohnadresse

Wir können nur zum Thema Cyberstalking beraten (s.o.). Wir stellen aber fest, dass die Impressumspflicht für deutsche Webseiten es selbstständig von zuhause aus arbeitenden Personen unmöglich macht, ihre Wohnadresse geheim zu halten.


6.) Tagebuch über die Ereignisse führen

Der Weiße Ring

stellt eine App hierfür zur Verfügung:

Es kann aber auch einfach Papier verwendet werden, zum Beispiel ein Notizbuch oder ein Schulheft. Kommt es später doch zu einer Anzeige bei der Polizei, kann es hilfreich sein, alle Ereignisse mit Datum, Uhrzeit und Ort notiert zu haben. Es ist dann sichergestellt, dass Du die zeitlichen Abläufe möglichst exakt wiedergeben kannst. Es dient auch dem Nachweis, wie lang Du schon belästigt wirst.


7.) Passwörter / Smartphone sichern

Vermeide es, Deine Passwörter im Browser zu speichern. Wenn Du die Passwörter zu Deinen Vertragspartnern und Social Media Konten/Accounts im Browser abgespeichert hast (und Dich daher an Deinem Rechner nie auf einer Webseite richtig einloggen musst), entferne die Passwörter aus Deinem Browser. Dadurch verhinderst Du, dass jemand an Deinem Rechner unter Deinen Konten Dinge tun kann, ohne dass er*sie sich einloggen muss.

Solltest Du Dir unsicher sein, ob Dein*e (Ex-)Partner*in den Rechner abhört (zum Beispiel mit einem sogenannten Keylogger, der alle Tastaturanschläge speichert und ggf. weiterleitet), dann ändere die Passwörter nicht von Deinem Rechner aus, sondern auf dem Rechner eines*r vertrauenswürdigen Freundes/Freundin oder zum Beispiel in der Stadtbibliothek. Diese stellen oft Rechnerarbeitsplätze zur Verfügung. Erwäge in diesem Fall die komplette Neuinstallation Deines Rechners. Sichere vorher Deine Mails, Dokumente, Fotos:

Lasse Dein Smartphone nie unbeaufsichtigt liegen. Wenn Du nicht an Deinem Rechner bist, sperre den Bildschirm.